So steht es um barrierefreien ÖPNV in Berlin.
Barrierefrei, oder auch barrierearm bedeutet, dass der ÖPNV für alle Menschen zugänglich und nutzbar ist. Das Ziel ist unter anderem Hindernisse zu minimieren, die die Nutzung von Bussen, Straßenbahnen, Zügen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln erschweren könnten.
Wie sieht es also in Berlin aus? Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben rund 60 Millionen Euro bis 2022 in den barrierefreien ÖPNV investiert.
🟢Bisher sind 85 % der Bahnhöfe stufenlos zu erreichen, 77 % haben ein Blindenleitsystem.
🟢Von 825 Straßenbahnhaltestellen in Berlin sind mehr als 595 barrierefrei. ➡️Die BVG definiert eine barrierefreie Bushaltestelle als eine, die mindestens 16 cm hoch ist und ein Blindenleitsystem hat.
🟢 Außerdem sind laut BVG alle neueren U-Bahnwagen ebenerdig zugänglich, also 45 %. Die älteren Wagen sind mit einer Rampe erreichbar. Die BVG gibt an, dass alle Straßenbahnen barrierefrei sind, da sie Rampen und viel Platz haben.
Rampen, die erst aufgeklappt werden müssen, können aber auch als demütigend erlebt werden und gelten als veraltet. Seit 2022 müssen gemäß dem deutschen Personenbeförderungsgesetz Fahrzeuge, Infrastruktur und Informationssysteme des öffentlichen Nahverkehrs komplett barrierefrei sein. Vor allem bei den Bushaltestellen ist Berlin meilenweit von Barrierefreiheit entfernt.
‼️Trotzdem wurden im Rahmen der Haushaltskürzungen 170.000 Euro für die Umgestaltung von Bushaltestellen gestrichen‼️
Das zeigt nicht nur, dass noch eine Menge zu tun ist, sondern auch, dass die aktuelle Regierung wieder einmal Rückschrittspolitik macht.
In Pankow, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg gibt es noch nicht einmal eine Statistik dazu, wie viele Bushaltestellen barrierearm sind.
Es herrscht strukturelle Unterfinanzierung.
Wir setzen uns als Grüne dafür ein, den inklusiven ÖPNV voranzubringen und der Ungleichbehandlung entgegenzutreten. Eine Stadt muss für alle funktionieren!