Mit der Entscheidung der Senatsverwaltung für Verkehr, die S-Bahn-Ausschreibung erneut zu verschieben, droht neben der aktuellen Krise bei der BVG nun auch das S-Bahn-Angebot massiv einzubrechen. Indem die Vergabe auf 2025 verschoben wird, stehen die dringend benötigten neuen S-Bahn-Wagen deutlich später zur Verfügung. Das führt dazu, dass die alten Wagen ausgemustert werden müssen, ohne dass es neue geben wird. Angebotskürzungen sind die logische Folge. Taktausdünnungen und überfüllte Züge, unter denen wir heute bereits bei der U-Bahn leiden, drohen den Fahrgästen dann auch bei der S-Bahn.
Diesmal ist die Verzögerung auch nicht auf Gerichtsverfahren zurückzuführen, sondern direkte Folge der unseriösen Haushaltspolitik des Senats. Die Prüfung, ob Rücklagen für die S-Bahn zur kurzfristigen Entlastung des Haushalts aufgelöst werden, führt langfristig nicht nur zu höheren Kosten, sondern auch zu massiven Belastungen für die Menschen, die mit der S-Bahn unterwegs sind. Der Senat muss diese Prüfung absagen und die Vergabe der S-Bahn-Ausschreibung schnellstmöglich abschließen, um die schwarz-rote ÖPNV-Krise nicht weiter zu verschärfen.